HÔTEL DU COMMERCE
2017
Eine davon ist Elisabeth. Als Prostituierte gehört sie zum gesellschaftlichen Bodensatz, was die Mitreisenden sie auch spüren lassen. Dass Elisabeth aber das Herz auf dem rechten Fleck hat, zeigt ihre Flucht: obwohl sie gut an ihnen hätte verdienen können, verweigerte die überzeugte Patriotin den feindlichen Soldaten ihre Liebesdienste.
Als die Reisegesellschaft im Hôtel du Commerce Halt macht um zu übernachten, teilt Elisabeth bereitwillig ihren Proviant mit den anderen. Auch jene, die ihre Verachtung für die Dirne nicht verhehlen, greifen zu.
Doch die Sympathie währt nicht lange.
Ein preussischer Offizier will der Reisegruppe die Weiterfahrt erst erlauben, wenn Elisabeth ihn «bedient» hat. Aus patriotischem Ehrgefühl weigert sie sich. Statt ihr für ihre Überzeugung Anerkennung zu zollen, setzen die Mitreisenden sie unter Druck, der Forderung nach käuflicher Liebe nachzugeben, obwohl sie Frauen wie Elisabeth genau dafür verachten.
Aber wenn sie oder er davon einen Vorteil hat, nimmt manch eine/r es mit der Moral vorübergehend nicht so genau ...
In einer Kutsche fliehen während des Deutsch- Französischen Krieges (1870/71) zehn Personen ganz unterschiedlicher sozialer Stellung aus der von den Preussen besetzten Normandie.
Aufführungsjahr: 2017
Regie: Kurt Brechbühl
Autor: Fritz Hochwälder (nach einem Roman von Guy de Montpassant)
Mundartverfassung: Kurt Brechbühl
Spielort: Neue Car-Halle der Firma Sommer Transporte, Grünen
Première & Dernière: 18. April - 5. Mai 2017